Mein Wunsch-Sofa


Manchmal findet man ein wenig Zeit, seine Gedanken freien Lauf zu lassen.
Sei es in den Ferien oder – coronabedingt - in den letzten Wochen.
So auch bei mir: Ich fragte mich, wie ich als Kind «Wohnen» und «Zuhause sein» empfunden habe.
Das Sofa MARALUNGA, 1973 von Vico Magistretti entworfen, wünschte ich mir, als ich etwa zehn Jahre alt war. «Wenn ich erwachsen bin, kaufe ich mir ein Maralunga-Sofa» zitierte mich mein Vater noch viele Jahre später.
Imponiert hat mir insbesondere die Bequemlichkeit. Als Kind hat man ja noch keinen ausgeprägten Design-Anspruch und versteht von guter Qualität noch nicht so viel, aber mit dem Erwachsenwerden realisierte ich, dass mich genau die Kombination dieser Faktoren faszinierte.
Von Nachhaltigkeit sprach damals noch niemand. Es war schlicht kein Thema. Heutzutage ist es glücklicherweise ein wichtiges Kriterium, zu wissen, wo ein erworbenes Möbelstück nicht nur entworfen, sondern insbesondere produziert wird.
Dass wir als Fachhändler nicht mal drei Stunden reisen müssen, um bei CASSINA im Werk bei Milano ebendieses Sofa bei der Produktion sehen zu können, ist schon aussergewöhnlich und beeindruckend.
Da es in den Süden geht, kommen automatisch und kostenfrei Feriengefühle auf.

P.S. Das besagte Sofa gehörte dann noch nicht zu meinen ersten Möbel-Anschaffungen. Der Entwurf des Schweizer Architekten Charles Edouard Jeanneret, besser bekannt unter dem Namen Le Corbusier, hat es mir bis heute sehr angetan. Dieses «LC 2» ziert bis heute voller Zeitlosigkeit unseren Wohnraum als Zweitsofa. So gehen Kinder-Wünsche in Erfüllung.


Daniela Buchwalder Wäfler

Ein Beitrag von:

Daniela Buchwalder